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Digitaler Zwilling: Trumpf für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit

Geschrieben von Kevin Ihrig | 26. April 2023

Knapp zwei Drittel der Industrieunternehmen in Deutschland sehen im digitalen Zwilling einen elementaren Faktor, um sich im globalen Wettbewerb erfolgreich zu behaupten. Das hat eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom ergeben. 44 % der Befragten setzen den digitalen Zwilling – also das virtuelle Abbild eines realen Objekts oder ganzer Systeme – nach eigener Aussage bereits ein. Während 8 % den Einsatz für die Zukunft bereits konkret planen, können sich weitere 14 % der Unternehmen einen Einsatz zumindest grundsätzlich vorstellen. Jedes fünfte Unternehmen aus der Industrie hat sich noch nicht mit der Technologie des digitalen Zwillings beschäftigt.

 

 

Wettbewerbsfähigkeit steigern und Nachhaltigkeit stärken

 

 

Abläufe optimieren, Kosten senken, Ressourcen schonen

„Für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland ist die konsequente Einbindung digitaler Technologien in Entwicklung, Produktion und Wartung von Maschinen und ganzen Anlagenparks von entscheidender Bedeutung“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Digitale Zwillinge werden in der Industrie künftig ein Standard sein.“ Mithilfe des digitalen Zwillings sind Unternehmen beispielsweise in der Lage, ihre Abläufe zu optimieren, Kosten zu senken und Ressourcen zu schonen.

 

Digitale Technologien leisten Beitrag zum Klimaschutz

Dementsprechend ist der digitale Zwilling von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, in der Produktion künftig nachhaltiger zu wirtschaften. Bereits heute spielen digitale Technologien bei den Bestrebungen der deutschen Wirtschaft für mehr Klimaschutz eine große Rolle. Mehr als drei Viertel der Unternehmen geben an, den CO2-Ausstoß durch den Einsatz digitaler Technologien und Anwendungen bereits gesenkt zu haben.

 

Dabei gehen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit oft Hand in Hand: 91 % sehen Unternehmen, die in nachhaltige Technologien investieren, langfristig im Vorteil. Nach Angaben von Bitkom kann eine beschleunigte Digitalisierung fast die Hälfte der bis 2030 nötigen CO2-Einsparungen in Deutschland sicherstellen.

 

Digitaler Zwilling als Grundlage für neue Geschäftsmodelle

Neben höherer Nachhaltigkeit sprechen aber noch weitere Argumente für den digitalen Zwilling. Dazu gehören etwa eine beschleunigte Produktentwicklung, die verbesserte Effizienz des Fertigungsprozesses und wichtige Erkenntnisse in Bezug auf Wartungsfenster und Ausfallsicherheit von Komponenten. Außerdem sehen fast 50 % der Industrieunternehmen eine wesentliche Stärke des digitalen Zwillings darin, dass er vollkommen neue Geschäftsmodelle ermöglicht.

 

Alles in allem betrachten die Unternehmen den digitalen Zwilling als Technologie, die der Industrie massive Potenziale eröffnet. Lediglich für 17 % der Befragten ist der digitale Zwilling ein vorübergehender Hype, der keine Relevanz für das eigene Business besitzt und schon bald wieder zu Ende gehen wird.