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DSAG-Jahreskongress, Tag 3: Keynote ohne Speaker

Geschrieben von Daniel Schumacher | 19. September 2019

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Die mit Spannung erwartete Abschluss-Keynote von Gregor Gysi auf dem DSAG-Jahreskongress ist ausgefallen. Wegen einer Signalstörung bei der Bahn hatte es der Politiker der Linken nicht rechtzeitig nach Nürnberg geschafft, wo er eigentlich die Auswirkungen der digitalen Revolution auf die Gesellschaft erörtern sollte.

 

Keine Angst vor der Digitalisierung

Für ein kurzes Gespräch war Gregor Gysi telefonisch aus dem Zug zugeschaltet. Er riet den Zuhörern, die Digitalisierung anzunehmen und keine Angst vor neuen Technologien zu haben. Er teile auch nicht die Furcht, dass durch die digitale Transformation Arbeitsplätze verloren gingen. Die Geschichte zeige, dass technische und technologische Umwälzungen immer auch neue Tätigkeiten für die Menschen hervorbringen. Sein eingängiges Beispiel: Die Telefonseelsorge gibt es erst, seitdem das Telefon erfunden wurde. Die Aufgabe der Politik sei es, die Chancen des digitalen Wandels zu ergreifen und die Gefahren so weit wie möglich zu mindern.

 

Allerdings sei es laut Gysi ein unhaltbarer Zustand, dass Deutschland bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich lediglich Platz 90 belege und selbst in Uganda das Mobilfunknetz eine bessere Flächenabdeckung habe. Gelegentliche Unterbrechungen der Telefonverbindung aus dem Zug bestätigten diese Einschätzung. Einen Schuldigen für sein Nichterscheinen hatte Gregor Gysi auch gleich parat: die Bundesregierung, der er eine gerade erotische Beziehung zur schwarzen Null nachsagte. Ohne Investitionen kämen aber weder Deutschland noch die Bahn voran.

 

Die Highlights des Abschlusstags aus Nürnberg

 

Beispiele für gelebte Innovation

Auch ohne die Anwesenheit von Gregor Gysi war am Schlusstag des DSAG-Jahreskongresses 2019 einiges geboten. Daniel Holz, Geschäftsführer von SAP Deutschland, unternahm einen Parforceritt durch das Portfolio von SAP und zeigte anhand von ausgewählten Kundenbeispielen, wie Unternehmen Innovation in Action verwandeln.

 

Das Spektrum reichte von der benutzerfreundlichen Programmierung von Industrierobotern auf Basis der SAP Cloud Plattform über die erfolgreiche Einführung von S/4HANA Cloud in nur 15 Wochen und die Entwicklung einer iOS-App für den Motorsport mit vollständiger Integration in die SAP-Infrastruktur bis hin zu einer kompletten Neuausrichtung der IT-Strategie, mit der die IT vom reaktiven Dienstleister zum aktiven Innovationsbringer wird. Außerdem wurde demonstriert, wie Qualtrics das SAP-Portfolio sinnvoll ergänzt. Aus dem Zusammenspiel von Experience-Daten und operativen Daten ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild des Kunden, das sämtliche relevanten Dimensionen berücksichtigt.

 

Bilanz und Ausblick

Nach drei Tagen DSAG-Jahreskongress zogen DSAG-Vorstandsvorsitzender Marco Lenck und DSAG-Geschäftsführer Mario Günter ein positives Fazit der Veranstaltung. Die Teilnehmer hätten in den zahlreichen Gesprächen wertvolles Feedback gegeben und deutlich gemacht, an welchen Stellen Handlungsbedarf bestehe. Das Medienecho zeige, dass die auf dem Kongress platzierten Themen auch über Nürnberg hinaus wahrgenommen wurden. Und der Rekord von 5.500 Teilnehmern manifestiert die Stellung als wichtigstes Treffen von SAP-Anwendern in Europa.

 

Zudem lobten Marco Lenck und Mario Günter ausdrücklich die Zusammenarbeit zwischen DSAG und SAP in der DACH-Region, die in dieser Form weltweit einzigartig sei. Nun gelte es für die Anwender, in ihren Unternehmen für Action zu sorgen und die gewonnenen Anregungen in die Praxis umzusetzen. Gleichzeitig richtete die DSAG den Appell an SAP, die Themen, welche die Anwender bewegen, konsequent zu bearbeiten. Der nächste DSAG-Jahreskongress findet vom 13. bis 15. Oktober 2020 in Leipzig statt.