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Industrial Internet of Things: Unternehmen optimieren Prozesse

Geschrieben von Daniel Schumacher | 31. Oktober 2019

Das Industrial Internet of Things (IIoT) kommt in Deutschland immer besser in Schwung. Mittlerweile haben 28 % der Unternehmen erste IoT-Projekte verwirklicht. Der Anteil der Unternehmen, bei denen sich aktuell ein Projekt in der Pilotphase befindet, liegt bei 15 %. Darüber hinaus planen und evaluieren 47 % der Unternehmen derzeit neue IoT-Projekte. Diese Zahlen hat das Marktforschungsunternehmen IDC im Rahmen einer Studie veröffentlicht. Befragt wurden IT- und Fachentscheider aus 258 Organisationen mit mehr als 100 Mitarbeitern aus der diskreten und prozessorientierten Fertigung, der Energie- und Wasserversorgung, der Abfallentsorgung sowie aus Handel, Transport, Logistik und Verkehr.

 

Fertigungsunternehmen als Vorreiter

Betrachtet man die einzelnen Branchen, erweisen sich die diskrete und die prozessorientierte Fertigung als Vorreiter in Sachen IIoT. Die Ver- und Entsorger befinden sich überdurchschnittlich oft in der Phase der Pilotierung, der Handel scheint eher ein Nachzügler. Jedes zweite Handelsunternehmen ist derzeit noch mit Planung und Evaluierung beschäftigt. Bei der Zahl der umgesetzten IoT-Projekte liegt der Mittelstand hinter den Großunternehmen. Allerdings sind mittelständische Unternehmen bei den Pilotprojekten sowie beim Planen neuer Initiativen stark vertreten.

 

IIoT bringt Kosten- und Effizienzvorteile

Als Gründe für den Einsatz des Industrial Internet of Things dominieren die Aspekte Kostenreduzierung (40 %) und Steigerung der internen Effizienz sowie der Produktivität (35 %). Es geht für die Unternehmen also vorrangig darum, die internen Abläufe zu optimieren und so die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Ziele, neue Kunden anzusprechen (27 %) und das Kundenerlebnis mit datenbasierten Services zu verbessern (26 %), sind momentan eher zweitrangig.

 

Für das Sammeln und Analysieren von Daten ist eine IoT-Plattform erforderlich. Gerade Industrieunternehmen sind darauf angewiesen, dass eine solche Plattform möglichst viele Endgeräte, Protokolle und Standards unterstützt. Rund 23 % der Befragten nannten diesen Aspekt als unverzichtbare Anforderung. Laut Prognosen von IDC werden 2020 weltweit rund 70 % der Unternehmen, die sich aktiv mit dem Industrial Internet of Things beschäftigen, IoT-Plattformen verwenden. Etwa die Hälfte der Nutzer wird mit mehreren Plattformen gleichzeitig agieren, um unterschiedliche Anwendungsszenarien abzudecken.

 

Mehr Edge, weniger Cloud

Um die Time-to-Value zu verkürzen, sind die Unternehmen bestrebt, die Datenanalyse an den Ort der Datenerzeugung zu verlagern. Das Edge Computing spielt besonders in Deutschland eine wichtige Rolle. Mit 24 % setzen hierzulande doppelt so viele Unternehmen als im weltweiten Durchschnitt auf Edge Computing. Neben deutlich schnelleren Transaktionen bis hin zur Verarbeitung in Echtzeit geht damit auch der Vorteil einher, dass die durchaus umfangreichen Datenmengen das Unternehmen nicht verlassen müssen. Daraus ergeben sich Einsparungen im Vergleich zur Datenanalyse in der Cloud. Gleichzeitig werden die Kapazitäten im eigenen Rechenzentrum geschont. Das Ziel muss es sein, ein leistungs- und kostenoptimiertes Gleichgewicht zwischen Cloud, eigenem Rechenzentrum und Edge Computing herzustellen.

 

Hindernisse auf dem Weg zum Industrial Internet of Things

Die größten Herausforderungen bei der Realisierung von IoT-Projekten sind die Sicherheit und der Fachkräftemangel. 31 % der Unternehmen gaben bei der Befragung an, dass sie Sicherheitsbedenken haben. Die zunehmende Verknüpfung von Informationstechnik (IT) und Operational Technology (OT) vergrößert die Angriffsfläche für Cyber-Attacken, da nun auch Produktionsdaten in den Fokus geraten. Hinzu kommen zunehmend unübersichtliche IT-Landschaften, die eine lückenlose Absicherung deutlich erschweren. Unter dem IoT-Fachkräftemangel leiden insbesondere Großunternehmen, da ihre Projekte in der Regel einen größeren Umfang haben. Mittelständler sehen sich eher mit der Herausforderung konfrontiert, dass die benötigten Budgets bewilligt werden (33 %).

 

Ausblick

Die Unternehmen haben erkannt, dass sie mithilfe des IoT die digitale Transformation vorantreiben können. Künftig gilt es, nicht nur die Möglichkeiten hinsichtlich Kostensenkung und Effizienzsteigerung zu nutzen, sondern das Industrial Internet of Things auch als Chance für neue Geschäftsmodelle und für Innovation zu begreifen. Das ist nach Ansicht der IDC-Analysten notwendig, damit die deutschen Unternehmen ihre Position unter den führenden Akteuren der Weltwirtschaft behaupten oder noch weiter ausbauen.