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KI-Strategie von SAP: Der Weg zu noch intelligenteren Anwendungen

Geschrieben von Loren Heilig | 18. September 2025

Generative künstliche Intelligenz (KI) ist weiterhin das Thema schlechthin in der IT. Richtig eingesetzt, sorgt sie für gesteigerte Produktivität, höhere Innovationskraft, optimierte Effektivität und reduzierte Kosten. Generative KI-Modelle lassen sich nahtlos „out of the box“ nutzen, was den Aufwand für die Einführung von künstlicher Intelligenz erheblich senkt. Dank eines zunehmenden Angebots für die Integration von generativer KI in Geschäftsprozesse sind die damit verbundenen Herausforderungen im eigenen Unternehmen massiv gesunken, während gleichzeitig die Anzahl der möglichen Anwendungsfälle enorm zugenommen hat.

 

 

SAP Business Technology Platform: die SAP-Basis für künstliche Intelligenz

 

 

Wie SAP in Sachen KI vorgeht

Auch SAP verfolgt eine konsequente KI-Strategie. Der Walldorfer Softwarehersteller richtet seine Organisation und seine Anwendungen verstärkt auf künstliche Intelligenz aus und investiert kräftig, um die Geschäfte im Bereich KI auszubauen und die Mitarbeiter fit für den Umgang mit KI zu machen. Das Ziel ist es, Unternehmen wegweisende Innovationen bereitzustellen und gleichzeitig die Effizienz von Geschäftsprozessen zu verbessern. Das gelingt, indem die künstliche Intelligenz direkt in die geschäftskritischen Abläufe eingebunden wird, die Unternehmen mithilfe von SAP-Software abwickeln.

 

Der unmittelbare Geschäftsbezug kommt auch im Namen eines der zentralen Bestandteile im KI-Kosmos von SAP zum Ausdruck: SAP Business AI. Dahinter verbirgt sich ein umfassender Ansatz, der künstliche Intelligenz nahtlos in die Geschäftsprozesse integriert und einen zentralen Zugriff auf KI-Technologien ermöglicht. SAP Business AI bietet Unternehmen eine Vielzahl von Tools zur Optimierung ihrer Geschäftsprozesse für Bereiche wie Finanzwesen, Marketing, Beschaffung, Vertrieb, IT und Personalwesen. Von automatisierten Datenanalysen bis hin zur Vorhersage von Trends fördert SAP Business AI eine präzisere Entscheidungsfindung und einen effizienteren Geschäftsbetrieb. SAP arbeitet kontinuierlich daran, weitere Anwendungsfälle für das gesamte Lösungsportfolio bereitzustellen. Das SAP Discovery Center gibt einen Überblick über die verfügbaren und kommenden KI-Agenten und -Features.

 

Copilot Joule

Joule heißt der digitale KI-Assistent von SAP. Er wurde entwickelt, um Benutzer dabei zu unterstützen, ihre Arbeit effizienter zu erledigen, indem er ihnen kontextbezogene Informationen liefert, Aufgaben automatisiert und auf der Grundlage von Datenanalysen bei Entscheidungen unterstützt. Joule verknüpft Technologie mit Geschäftsprozessen und versteht nicht nur die Anweisungen des Nutzers, sondern auch den betriebswirtschaftlichen Kontext.

 

Die Vision von SAP ist es, Joule als neue Benutzeroberfläche im KI-Zeitalter zu etablieren und das Nutzererlebnis neu zu definieren. Die Anwender können Fragen in natürlicher Sprache stellen und Joule liefert die passenden Antworten schnell und verständlich. Mehr als 40 Joule-Agenten unterstützen Unternehmen beispielsweise dabei, Klärungsfälle zu lösen, enge Beziehungen zu ihren Kunden zu pflegen, Folgeaktivitäten durchzuführen und zahlreiche weitere Aufgaben zu erledigen. Anders formuliert: Joule verändert grundlegend die Art und Weise, wie Anwender mit SAP-Lösungen interagieren. Langfristig soll Joule fester Bestandteil für alle SAP Cloud-Lösungen werden.

 

Erweiterung des KI-Portfolios durch Zukäufe

Darüber hinaus erweitert SAP das eigene KI-Portfolio mit der gezielten Übernahme von geeigneten Software-Start-ups und Tech-Unternehmen. Drei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sind LeanIX, WalkMe und SmartRecruiters. Bei LeanIX handelt es sich um eine SaaS-Lösung, die auf künstliche Intelligenz setzt, damit Unternehmen ihre IT-Landschaften besser organisieren und optimieren können. In Zukunft werden die bereits vorhandenen Funktionalitäten durch KI noch weiter automatisiert, sodass Kunden ihre Systemlandschaften per Knopfdruck einsehen und analysieren können. Durch die Integration von LeanIX in das eigene Portfolio hat SAP seine Position als Anbieter ganzheitlicher Lösungen für die Unternehmenstransformation gestärkt.

 

WalkMe zählt zu den führenden Anbietern von Digital-Adoption-Plattformen. Solche Plattformen können klassische Schulungen bei der Einarbeitung neuer Beschäftigter ergänzen oder ersetzen. Interaktive Anleitungen erleichtern die Nutzung von IT-Systemen und sorgen für eine höhere Akzeptanz bei den Anwendern. Die KI-Funktionalitäten von WalkMe stellen eine Aufwertung für SAPs Copilot Joule dar: Anwender können kontextbezogene und proaktive Hilfe über verschiedene Workflows hinweg in Anspruch nehmen und damit Software-Lösungen produktiver nutzen.

 

Die SmartRecruiters-Software zur Gewinnung von Mitarbeitern soll die SAP-Lösungen für HR-Prozesse (SAP SuccessFactors HCM Suite) sinnvoll ergänzen. Automatisierte Abläufe und intuitive, KI-basierte Benutzeroberflächen verbessern die Entscheidungsfindung bei der Auswahl neuer Mitarbeiter und verkürzen die Zeit bis zur Einstellung. Darüber hinaus eröffnen eingebettete Analysen und KI-gestützte Empfehlungen wertvolle Einblicke in Talentpools, vermeiden Engpässe im Einstellungsprozess und optimieren die Personalplanung.

 

Innovation und Fortschritt: SAP auf Kurs

Die KI-Strategie von SAP zielt darauf ab, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Geschäftsprozesse zu verbessern, fundierte Entscheidungen zu treffen und Innovationen voranzutreiben, indem sie fortschrittliche KI-Technologien nutzen. Gleichzeitig gehört es zum Anspruch von SAP, dass KI relevant, verlässlich und verantwortungsvoll sein muss. Was das konkret heißt? Die Verwendung von künstlicher Intelligenz wird bei SAP gekoppelt an einen klaren Nutzen, Transparenz und einen sicheren Umgang mit den zugrundeliegenden Daten. So möchte sich SAP dauerhaft als Vorreiter im KI-Zeitalter positionieren. Die Integration von KI-Technologien in die SAP-Softwareprodukte wird künftig weiterhin rasant voranschreiten. Derzeit sind rund 240 KI-Szenarien und etwa 1.600 Joule-Funktionen verfügbar. Bis Jahresende möchte SAP bereits mehr als 400 KI-Szenarien bereitstellen.