In kürzester Zeit eine Applikation mit dem bestmöglichen Nutzererlebnis entwickeln – damit aus diesem Wunsch Wirklichkeit wird, kommt es auf die richtige Methode an. Ein vielversprechender Weg ist Design-Led Innovation. Dieser Ansatz verfolgt das Ziel, einen Prototyp zu erstellen, ihn anhand des Feedbacks der Endnutzer zu validieren und die Applikation auf diese Weise an deren Bedürfnisse anzupassen.


Workshop bringt schnelle Ergebnisse

Iteratives Arbeiten vermeidet lange Entwicklungszeiträume und identifiziert rasch potenzielle Fehler. Häufig wird Design-Led Innovation im Rahmen eines Workshops durchgeführt. Das Format eignet sich dafür, die zugrundeliegenden Prozesse zu untersuchen und die Rahmenbedingungen zu bestimmen, die für die Entwicklung des Prototyps maßgeblich sind. Wenn verschiedene (Fach-)Abteilungen am Workshop teilnehmen, fließen unterschiedliche Sichtweisen in den Prozess ein. Das Ergebnis: Das zu entwickelnde Produkt wird von allen Seiten gründlich beleuchtet; aus diesen Erkenntnissen lassen sich die notwendigen Funktionalitäten der Applikation ableiten.

 

Der Prozess von Design-Led Innovation durchläuft verschiedene Phasen. Zunächst geht es darum, ein Verständnis für die Problemstellung zu entwickeln, die das Produkt lösen soll. Idealerweise hat in einem vorgelagerten Schritt bereits Design Thinking stattgefunden, um Ideen zusammenzutragen, was die Applikation können soll bzw. muss.

 

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Blick in den Kopf des Nutzers

Die zweite Phase von Design-Led Innovation ist das Definieren. Die Teilnehmer bestimmen Personas, skizzieren Use Cases und legen die Customer Journey fest. Eine Persona ermöglicht sozusagen den Blick in den Kopf des Nutzers. Sie enthält die grundlegenden Informationen zu einem fiktiven Anwender der Applikation: Name, Alter, Rolle/Beruf, Hauptaufgaben im Unternehmen, Nutzen und Probleme im täglichen Arbeitsumfeld. Anschließend übertragen die Teilnehmer diese Erkenntnisse auf die Customer Journey. Häufig arbeiten mehrere Nutzergruppen mit einer Applikation, sodass sie verschiedene Funktionsweisen benötigt. Dementsprechend sind mehrere Personas zu definieren.

Die Teilnehmer spielen den gewöhnlichen Tagesablauf der Personas durch. Aus den Aufgaben, den Arbeitsschritten und den dafür benötigten Informationen ergibt sich, welche Elemente die Applikation beinhalten muss, damit sie die Arbeit des Anwenders erleichtert. Ideen, die aktuell nicht in den Prozess hineinpassen, kommen auf den sogenannten Parkplatz, damit sie nicht verloren gehen, sondern zu einem späteren Zeitpunkt wieder verfügbar sind. Dahinter steht die Überzeugung, dass keine Idee schlecht ist, sie aber manchmal nicht in den aktuellen Entwicklungsschritt passt.

 

Funktionalitäten priorisieren

Als nächste Phase schließt sich das Divergieren an. Hier geht es um die einzelnen Funktionalitäten der Applikation, die in einer Art Katalog zusammengefasst werden. Darüber hinaus ist es wichtig, die Funktionalitäten zu kategorisieren und zu priorisieren. Dafür lernen die Teilnehmer im Workshop verschiedene Techniken kennen.

Auch das Skizzieren erster Lösungsansätze gehört in diese Phase. Nach dem Bündeln der Funktionen startet das eigentliche Prototyping: Auf der Grundlage der Ideen der Teilnehmer wird ersichtlich, wie die Benutzeroberflächen später einmal aussehen könnten. Hierbei zahlt es sich erneut aus, wenn Vertreter aus verschiedenen Unternehmensbereichen mitarbeiten, damit alle Aspekte in den Ideen Berücksichtigung finden. Am Ende steht auf diese Weise die bestmögliche Idee.

 

Optimieren durch Feedback

Die Phase des Entscheidens dient dazu, einen Paper-Prototyp festzulegen. Die verschiedenen Benutzeroberflächen werden in großer Runde diskutiert. Auf den Paper-Prototyp folgt ein klickbarer (HiFi-)Prototyp, der dem Endresultat in programmierter Form schon sehr nahekommt.

Die abschließende Phase von Design-Led Innovation ist das Validieren. Die unterschiedlichen Nutzergruppen testen den HiFi-Prototyp in der Praxis und geben Rückmeldung. Gleichzeitig wird die Lösung im Unternehmen präsentiert, um zusätzliches Feedback zu sammeln. Gemäß dem Prinzip der Iteration fließen diese Anregungen und Erkenntnisse in die weitere Optimierung des Prototyps ein. Nach mehreren solcher Iterationsschleifen gelangt der Prozess der Design-Led Innovation schließlich an den Zielpunkt: das optimal auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmte Produkt.

In nur drei Tagen von der Idee zum Prototyp

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