Neue Technologien sind nur eine Seite der Digitalisierungsmedaille. Damit der digitale Wandel gelingt, braucht es auch eine Veränderung des Bewusstseins. Aktuell setzt fast die Hälfte der Unternehmen in Deutschland mit mehr als 100 Mitarbeitern Methoden des Change-Managements ein, um Strukturen anzupassen und die Mitarbeiter bei der Transformation mitzunehmen. Das sind 11 % mehr als 2017, wie aus einer repräsentativen Studie hervorgeht, für die Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services 953 Unternehmen befragt hat.

 

Digitalisierung geht nicht ohne Menschen

Vor allem Großunternehmen (mehr als 500 Mitarbeiter) sind bestrebt, den digitalen Wandel mit geeigneten Maßnahmen in die richtigen Bahnen zu lenken. In dieser Kategorie beträgt der Anteil der Firmen, die Change-Management einsetzen, 57 %.

 

Bei mehr als einem Drittel der Befragten dirigiert der Chief Digital Officer (CDO) oder eine eigene Digitalisierungseinheit den Veränderungsprozess. In etwa jedem vierten Unternehmen obliegt diese Aufgabe der Geschäftsführung bzw. dem Vorstand oder der internen Unternehmenskommunikation. „Die Studie zeigt, dass sich in den vergangenen Jahren die Erkenntnis immer weiter verbreitet hat, dass Digitalisierung nur zusammen mit den Mitarbeitern gelingen kann“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind kostbar für Unternehmen.“

 

Agile Methoden und digital kompetente Mitarbeiter

Im Projektmanagement nutzen die Unternehmen zunehmend agile Methoden. Mittlerweile setzen 43 % der Unternehmen sie manchmal, größtenteils oder immer ein. Vor einem Jahr lag die Quote nur bei 35 %. Nur jeder Vierte verzichtet vollständig auf agiles Projektmanagement.

Für die Mitarbeiter wird digitales Know-how immer wichtiger. 84 % der Unternehmen erwarten Digitalkompetenzen von ihren Angestellten, um die digitale Transformation des Unternehmens voranzutreiben. 81 % fördern die Digitalkompetenzen ihrer Mitarbeiter gezielt. Der Erfolg dieser Maßnahmen ist gemischt: Jedes zweite Unternehmen berichtet, dass die Mitarbeiter neue Technologien schnell annehmen. Fast genauso viele (44 %) beklagen hingegen, dass sie einen hohen Aufwand betreiben müssen, um die Mitarbeiter davon zu überzeugen, neue Technologien einzusetzen.

 

Mehr Geld für den digitalen Wandel

Angesichts der Omnipräsenz des Themas Digitalisierung verwundert es nicht, dass die Unternehmen auch ihre finanziellen Anstrengungen in dieser Hinsicht verstärken. Im Jahr 2018 gaben sie etwa 5,5 % ihres Jahresumsatzes für den digitalen Wandel aus (2017: 4,9 %). Dabei gilt: je größer das Unternehmen, desto höher der Investitionsanteil. Besonders stark wird aktuell die IT-Sicherheit gefördert. Zwei Drittel der Unternehmen kündigten an, ihre Ausgaben in diesem Bereich zu steigern. Zudem investieren die Firmen verstärkt in Anwendungen für Kunden und Mitarbeiter wie Onlineshops, Collaboration-Tools, mobile Websites und Apps.

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