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DSAG-Investitionsreport 2024: SAP S/4HANA, SAP BTP und KI im Fokus

Geschrieben von Daniel Schumacher | 27. März 2024

Was ihre IT- und SAP-Budgets angeht, plant knapp die Hälfte der Unternehmen im DACH-Raum höhere Ausgaben als im vergangenen Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt der DSAG-Investitionsreport 2024, der auf einer Mitgliederbefragung der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) basiert.

 

 

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Höhere Ausgaben für IT und SAP

43 % der Unternehmen geben an, dass ihre Investitionen in die IT in diesem Jahr steigen werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 11 %. Mit gleichbleibenden Investitionen planen 36 % der Unternehmen (2023: 26 %), während 18 % die IT-Ausgaben reduzieren möchten (2023: 15 %). Mit Blick auf SAP-Lösungen steigen die Budgets laut Umfrage bei 46 % der Unternehmen. Auch hier lag der Wert im vergangenen Jahr mit 52 % höher. Bei den stagnierenden und den sinkenden SAP-Budgets fallen die Unterschiede mit 32 % (2023: 31 %) bzw. 19 % (2023: 15 %) geringer aus.

 

„Die Marktbedingungen sind schwierig und unsicher. Dementsprechend ist nachvollziehbar, dass Unternehmen eher abwartend agieren – zu empfehlen ist das allerdings nicht, wenn sie langfristig dem Wettbewerb standhalten wollen“, sagt der DSAG-Vorstandsvorsitzende Jens Hungershausen.

 

Ende von SAP ECC macht Investitionen erforderlich

Angesichts des näher rückenden Wartungsendes für SAP ECC im Jahre 2027 ist es nicht verwunderlich, dass insbesondere die Investitionsbereitschaft in SAP S/4HANA entgegen dem allgemeinen Trend steigt. 38 % der Unternehmen halten hohe Investitionen in SAP S/4HANA für relevant. Das sind 10 % mehr als im Vorjahr. Eine Erklärung hierfür ist sicherlich die nach wie vor unter den Erwartungen liegende Marktdurchdringung der neuesten SAP ERP-Generation.

 

Die Frage nach der eingesetzten SAP ERP-Lösung beantworten 68 % der Unternehmen mit SAP ECC. Auf Platz 2 liegt SAP S/4HANA on-premise mit 44 %, gefolgt von SAP S/4HANA Private Cloud (11 %). Die Nutzung von SAP S/4HANA Public Cloud hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt, das Cloud-ERP ist jetzt bei 6 % der DSAG-Mitglieder im Einsatz. „Die Cloud-Betriebsmodelle für SAP S/4HANA spielen nach wie vor eine untergeordnete Rolle“, stellt Jens Hungershausen fest. „(…) Hier spielen sicher auch strategische Gründe wie bereits getätigte Investitionen und Sicherheitsbedenken bei kritischen IT-Infrastrukturen eine Rolle.“

 

Ganzheitlicher Umstieg mit RISE with SAP

Mithilfe des Transformationsangebots RISE with SAP können Unternehmen den Umstieg auf SAP S/4HANA ganzheitlich angehen. 16 % nutzen das Angebot bereits oder haben künftig vor, dies zu tun. Für 61 % der Befragten kommt RISE with SAP eher nicht infrage. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die DSAG-Befragung vor dem Launch von „RISE with SAP Modernization und Migration“ stattfand. Die Initiative soll den Wechsel zu SAP S/4HANA Cloud durch finanzielle Anreize und zusätzliche Services lukrativer machen.

 

Hohe Relevanz der SAP BTP für Investitionen

In den komplexen Systemlandschaften der Unternehmen spielt die SAP Business Technology Platform (BTP) als skalierbare Cloud-Plattform eine zunehmend wichtige Rolle. Folglich belegt die SAP BTP Platz 1, wenn es um Investitionen in die Cloud-Lösungen von SAP geht. Ein Drittel der Befragten plant hier hohe bis mittlere Investitionen. Dahinter folgen als weitere Cloud-Lösungen SAP SuccessFactors (21 %) und SAP CX (12 %).

 

Innerhalb der SAP BTP verteilen sich die geplanten Investitionen hauptsächlich auf Analytics-Lösungen (34 %) und den Bereich Integration (27 %). Für die Anwendungsentwicklung und -automatisierung haben 17 % der Unternehmen hohe bis mittlere Investitionen vorgesehen.

 

Ausgaben für KI nehmen zu

Im Rahmen des DSAG-Investitionsreports 2024 wurde auch die Relevanz der künstlichen Intelligenz (KI) für die IT-Investitionen der Unternehmen abgefragt. 28 % messen der KI eine hohe bis mittlere Relevanz für ihre IT-Investitionen bei. Vor zwei Jahren waren es erst 12 %. Überraschend ist, dass 65 % die künstliche Intelligenz als nur geringfügig oder gar nicht relevant einschätzen.

 

Eine mögliche Erklärung liefert Jens Hungershausen: „Das Ergebnis zeigt, dass aufgrund der hohen Dynamik im KI-Bereich und der damit verbundenen Entwicklung des Markts viele Unternehmen noch zurückhaltend sind.“ Gegenüber SAP sind die häufigsten Forderungen der DSAG-Mitglieder in Bezug auf die Nutzung von KI die Bereitstellung praxisrelevanter Use Cases, ein einfacher Zugang zur Technologie und eine offene Integration, die On-Premise-Kunden nicht von den Innovationen ausschließt.