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DSAGLIVE 2020: Hürden beim Cloud Computing überwinden

Geschrieben von Daniel Schumacher | 15. Oktober 2020

Durch die Corona-Pandemie haben viele Unternehmen erfahren, wie sich Disruption anfühlt. Mitte März 2020 sind Millionen von Menschen mit ihrem Arbeitsplatz nach Hause umgezogen und konnten in der Cloud weiterarbeiten. Stärken wie die Ad-hoc-Skalierbarkeit von cloudbasierten Lösungen verschafften den Unternehmen Elastizität und Flexibilität in unsicheren Zeiten.

 

Zweifellos ist Cloud Computing ein wesentlicher Treiber für Innovationen und zentraler Bestandteil der digitalen Transformation. Die Anbieter setzen neue Features für ihre Cloud-Produkte in unerreichter Geschwindigkeit um und spielen sie als Updates ein. Cloudbasierte Services bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich vom Wettbewerb zu differenzieren.

 

Die Berichterstattung zur DSAGLIVE 2020 im Überblick:

 

Sorgfalt verhindert böse Überraschungen

Cloud Computing hat sich zu einem komplexen Ökosystem entwickelt. Setzen sich Unternehmen intensiver mit der Cloud auseinander, stellen sie bisweilen fest, dass die Cloud neben großen Chancen im Enterprise-Umfeld durchaus auch Tücken bereithalten kann. Dementsprechend betonte Steffen Pietsch, DSAG-Fachvorstand Technologie, bei der DSAGLIVE 2020, dass der Einstieg in das Cloud Computing Zeit und sorgfältige Vorbereitung benötigt. Nur mit dieser Herangehensweise wird die Cloud ihre Versprechen hinsichtlich Geschwindigkeit und Agilität auch einlösen.

 

Zentrale Themen in der Cloud

Einer der wichtigsten Aspekte für Unternehmen, die sich mit der Cloud beschäftigen, ist die Sicherheit. Dabei gilt das Shared-Responsibility-Prinzip. Das bedeutet, dass die Provider und die Anwender jeweils für bestimmte Bereiche der Sicherheit verantwortlich sind. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Anbieter ihren Aufgaben diesbezüglich zuverlässig nachkommen. Schwachstellen finden sich eher bei den Unternehmen. Gartner prognostiziert sogar, dass bis 2025 ganze 99 % der Sicherheitsvorfälle in der Cloud auf Kundenversagen zurückzuführen sein werden.

 

Viele Anwendungen in der Cloud haben mit personenbezogenen Daten zu tun. Daher kommt dem Datenschutz eine elementare Bedeutung zu. Die Verantwortung dafür, den Schutz der Daten sicherzustellen, liegt auch in Cloud-Szenarien vollständig bei den Unternehmen. Je nach Branche gelten unterschiedlich strenge Richtlinien. Gerade in Verbindung mit US-amerikanischen Anbietern kommt es zu erhöhter Rechtsunsicherheit, da die Vorschriften jenseits des Atlantiks lockerer sind. Unternehmen müssen datenschutzrechtliche Abhängigkeiten berücksichtigen.

 

Elastizität und globale Verfügbarkeit sind entscheidende Hebel für das Cloud Computing und auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht interessant. Um den Überblick zu behalten, sollten die Kosten sauber gemanagt und den Verursachern innerhalb der eigenen Organisation zugeordnet werden. Auch Faktoren wie das richtige Sizing, die Eigenschaften von Applikationen und das Streben nach permanenter Optimierung der Services wirken sich auf der Kostenseite aus. Um kein böses Erwachen zu erleben, gilt es, sich gründlich mit den anfallenden Kosten auseinanderzusetzen und die erforderlichen Kompetenzen aufzubauen.

 

Jürgen Müller (li.) und Steffen Pietsch bei ihrem Vortrag auf der DSAGLIVE 2020.

 

SAP entwickelt Cloud-Angebot kontinuierlich weiter

Auch bei SAP stellt Cloud Computing die strategische Stoßrichtung für die Zukunft dar. Allerdings bekräftigte Jürgen Müller, Chief Technology Officer von SAP, dass Unternehmen mit einer breiten On-Premise-Basis keine Angst haben müssen, abgehängt zu werden. Es gilt „cloud first“, aber nicht „cloud only“. Weiterentwicklungen sollen also nicht nur in der Cloud stattfinden, sondern weiterhin auch on-premise umgesetzt werden.

 

Zu den Verbesserungen, die aus dem engen Dialog zwischen SAP und DSAG entstanden sind, gehören eine konsistente API-Strategie, die zunehmende Harmonisierung der Stammdaten und die höhere Verfügbarkeit in den SAP-Rechenzentren. Mit dem SAP API Business Hub steht ein produktübergreifender Katalog von Schnittstellen zur Verfügung. Das SAP One Domain Model stellt ein gemeinsames Stammdatenmodell für alle Business-Objekte im intelligenten Unternehmen dar. Der nächste Schritt ist nun die Synchronisierung der Stammdaten über unterschiedliche Lösungen hinweg, sodass Änderungen, die ein Anwender in einer Applikation vornimmt, automatisch in die anderen Systeme übertragen werden.

 

Die Realität ist hybrid

Reine Cloud-Szenarien sind in der Praxis bisher eher selten anzutreffen. Die meisten Unternehmen setzen aktuell auf hybride Landschaften. Die Business Technology Platform von SAP fungiert dabei als Bindeglied, um die On-Premise-Welt mit Cloud-Services und Extensions gezielt zu erweitern. Außerdem ermöglichen es die SAP Analytics Cloud und die SAP Data Warehouse Cloud, auch für On-Premise-Daten cloudbasierte Analysen durchzuführen.

 

Unabhängig von Covid-19 stehen Unternehmen bei der Digitalisierung ihrer Infrastruktur und ihrer Geschäftsprozesse vor enormen Herausforderungen. Cloud Computing ist in diesem Zusammenhang zwar kein Allheilmittel, bietet aber viele zusätzliche Möglichkeiten und Vorteile, mit denen Unternehmen ihre IT-Landschaften mit hybriden Szenarien optimieren können. Weitere Neuigkeiten dazu hat SAP für die TechEd (8. bis 10. Dezember 2020) angekündigt.