Was ihre IT-Landschaften angeht, stehen Unternehmen unter einem zunehmenden Transformationsdruck. Das Ziel ist klar: Die Systeme sollen fit für die Zukunft gemacht werden. KI-gestützte Prozesse, cloudbasierte Plattformen, datenbasierte Services und weitere digitale Innovationen sollen künftig den Geschäftserfolg maximieren. In der Realität bremsen jedoch historisch gewachsene, schwerfällige Bestandssysteme das Streben nach Modernisierung vielerorts aus. Strategisch führt diese Konstellation zu folgender Fragestellung: Wie gelingt es, die bestehenden Systeme und Prozesse so weiterzuentwickeln, dass sie Zukunftsfähigkeit, Skalierbarkeit und Wirtschaftlichkeit bieten, ohne währenddessen das operative Rückgrat des Unternehmens zu gefährden?
Verlieren Sie keine Zeit bei der Modernisierung Ihrer IT-Landschaft
Stabilität und Performance nicht gegeben
Die Lünendonk-Studie „IT-Modernisierung zwischen Legacy, Cloud und KI“ berichtet, dass bei knapp zwei Dritteln der Unternehmen die geschäftskritischen Anwendungen nicht die aktuellen Anforderungen an Stabilität und Performance erfüllen. Der dringende Modernisierungsbedarf der IT-Landschaften wird auch an einer weiteren Zahl aus der Befragung deutlich: Rund die Hälfte der Unternehmen kann die Wartung und Weiterentwicklung ihrer Altsysteme mittel- bis langfristig nicht mehr gewährleisten.
Mit Blick auf die IT-Modernisierung stehen die Unternehmen unter enormem Druck. Die wesentlichen Treiber sind vor allem die steigenden Anforderungen an Sicherheit und Regulierung. Die Bedrohungslage in Sachen Cyber-Kriminalität ist nach wie vor sehr ernst und vorhandene Sicherheitslücken in den Systemen stellen ein erhebliches Risiko für die Geschäftsabläufe dar. Darüber hinaus verfolgen 80 % der Unternehmen mit der Modernisierung das Ziel, ihre komplexen IT-Landschaften zu vereinfachen, um Weiterentwicklungen besser und schneller umsetzen sowie neue Potenziale ausschöpfen zu können.
Auch der demografische Wandel erhöht den Druck hinsichtlich der Modernisierung der Systeme. In vielen IT-Abteilungen verabschieden sich in naher Zukunft zahlreiche Mitarbeiter in den Ruhestand – und mit ihnen verlässt umfassendes System-Know-how das Unternehmen. Gleichzeitig fällt es schwer, neue Mitarbeiter für ältere Programmiersprachen und Systeme zu finden. Diese Entwicklung steigert ebenfalls die Dringlichkeit bei der Modernisierung.
Zögerliche Investitionsbereitschaft
Um die IT-Landschaft zukunftsfähig zu machen, sind erhebliche Investitionen erforderlich. Allerdings agieren die Unternehmen diesbezüglich aktuell eher zurückhaltend – angesichts von konjunktureller Unsicherheit und steigendem Kostenbewusstsein. 91 % setzen eher auf den Werterhalt ihrer bestehenden Kernsysteme anstatt auf umfangreiche Anpassungen. Immerhin 83 % der Befragten verfügen nach eigener Aussage über ausreichende Mittel, um Modernisierungsprojekte umzusetzen. Sofern eine wirtschaftliche Erholung einsetzt, gehen 78 % künftig wieder von üppigeren IT-Budgets aus und sehen in der gegenwärtigen Zurückhaltung ein vorübergehendes Phänomen. Daher bleibt die Modernisierung der IT-Systeme eine wichtige strategische Priorität in den Unternehmen.
Potenzial von KI für Sicherheit und Know-how
Künstliche Intelligenz (KI) könnte sich bei der IT-Modernisierung als Katalysator erweisen. Jedenfalls erwarten knapp drei Viertel der Unternehmen, dass KI in der Lage sein wird, Sicherheitslücken in den Bestandssystemen aufzudecken und zu beheben, sodass sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Cyber-Risiken leistet. 69 % hoffen auf ein besseres Verständnis der Programmlogiken durch KI, um die IT-Mitarbeiter stärker zu entlasten. Auch im Bereich Wissensmanagement sind die Erwartungen der Befragten an die KI hoch: Diese soll komplexe Systemlogiken analysieren, dokumentieren und verständlich aufbereiten – und damit zu einem wirksamen Instrument gegen den demografischen Wandel werden. Die Realität sieht jedoch (noch) anders aus: Derzeit fehlt es an Vertrauen in die Technologie, an der Bereitschaft für Investitionen und an qualifizierten Mitarbeitern, die in der Lage sind, KI zielgerichtet einzusetzen.
Fazit: Frühzeitig mit der Modernisierung starten
Die Modernisierung von IT-Landschaften ist kein kurzfristiges Projekt, sondern eine kontinuierliche Aufgabe. Wer heute damit beginnt, legt den Grundstein für die Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Die damit verbundene Komplexität darf nicht unterschätzt werden. Insofern sind Unternehmen gut beraten, frühzeitig klare Zielbilder zu definieren, Strategien zu konzipieren und Verantwortlichkeiten zu klären. Dabei ist zu beachten: Es geht um mehr als um reine Technik. Wenn ein Unternehmen seine IT-Architektur zukunftssicher aufstellen möchte, kommt es auf ein harmonisches Zusammenspiel aus Technologie, Organisation und Kultur an.