Eine aktuelle Umfrage unter den DSAG-Mitgliedern hat ergeben, dass das Thema Nachhaltigkeit für 71 % von ihnen hohe oder sehr hohe Bedeutung hat. Offenbar hat sich der sorgfältige Umgang mit den verfügbaren Ressourcen in ökonomischer, ökologischer und sozialer Perspektive als wichtige Leitlinie für das unternehmerische Handeln etabliert und gewinnt als Erfolgsfaktor zunehmend an Bedeutung. Zu einer ganzheitlichen und nachhaltigen Unternehmenspolitik gehören unter anderem ein abgestimmtes Leistungs- und Risikomanagement, ein Umwelt- und Kreislaufmanagement sowie das Management von Inklusion und Diversität.

 


 

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Die Berichterstattung zur DSAGLIVE 2021 im Überblick:

 

Unternehmen müssen Sorgfaltspflicht nachkommen

Künftig wird ein neues Gesetz dafür sorgen, dass sich noch mehr Unternehmen als bisher intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen müssen: das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Es verpflichtet Unternehmen, Menschenrechts- und Umweltrechtsverletzungen in ihren Lieferketten zu minimieren oder zu verhindern. Das bedeutet, die Unternehmen tragen nicht nur für ihren eigenen Geschäftsbereich, sondern auch für Zulieferer und sonstige Geschäftspartner. Angesichts der hohen Relevanz des LkSG hat die DSAG auf der DSAGLIVE 2021 ausführlich erörtert, welche Konsequenzen sich daraus für Unternehmen ergeben, wie sie ihre Supply Chain mithilfe von SAP-Lösungen auf Nachhaltigkeit prüfen können und in welchen Bereichen es softwareseitig aktuell noch Handlungsbedarf gibt.

 

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz tritt am 1. Januar 2023 für Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern in Kraft, ab 1. Januar 2024 ist es auch für Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern verpflichtend. Da sich das Gesetz auf die gesamte Lieferkette bezieht, werden auch kleinere und mittlere Unternehmen zumindest indirekt von den Regelungen betroffen sein. Daher rät die DSAG ihren Mitgliedern, sich mit den Bestimmungen auseinanderzusetzen und notwendige Maßnahmen frühzeitig in die Wege zu leiten. So ist beispielsweise ein rechtskonformes Reporting im Sinne des LkSG technologisch durchaus komplex, sodass genügend Zeit für Konzeption, Erstellung und Implementierung eingeplant werden sollte.

 

Bestimmungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes

Inhaltlich formuliert das LkSG klare Anforderungen an die unternehmerischen Sorgfaltspflichten, die sich grundsätzlich auf die gesamte Lieferkette – vom Rohstoff bis zum fertigen Verkaufsprodukt – erstrecken, aber je nach Einflussvermögen auf den Verursacher und nach den unterschiedlichen Etappen in der Lieferkette abgestuft sind. Zu den Maßnahmen, die das Gesetz vorschreibt, gehören die Benennung einer verantwortlichen Person, die Verabschiedung einer Grundsatzerklärung, die regelmäßige Durchführung von Risikoanalysen, die Etablierung eines Risikomanagements, das Ergreifen von Präventions- und Abhilfemaßnahmen bei festgestellten Rechtsverstößen – bis hin zum Abbruch der Geschäftsbeziehungen –, die Einrichtung eines Beschwerdeverfahrens sowie umfangreiche Dokumentations- und Berichtspflichten.

 

Die Einhaltung des Gesetzes überprüft das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bei Verstößen werden Buß- und Zwangsgelder von bis zu 100.000 Euro, 500.000 Euro oder 800.000 Euro fällig. Für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 400 Millionen Euro kann sich die Strafzahlung sogar auf bis zu 2 % des Jahresumsatzes belaufen.

 

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Die verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit (Quelle: DSAG)

 

Was ist zu tun?

Aus Sicht der DSAG ist ratsam, mit Blick auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz nicht abzuwarten, sondern bereits jetzt aktiv zu werden. Es gilt, die eigene Lieferkette auf mögliche Risiken zu überprüfen, eine Grundsatzerklärung vorzubereiten und Beschwerdemechanismen aufzubauen. Darüber hinaus ist es wichtig, sämtliche Maßnahmen, die im Hinblick auf das LkSG ergriffen werden, sorgfältig zu dokumentieren.

 

Die passenden Technologien können Unternehmen bei einem nachhaltigen Supply Chain Management und der Optimierung der Lieferkette entlang der Dimensionen Mensch, Umwelt und Kosten sinnvoll unterstützen. Nach Einschätzung der DSAG bietet das vorhandene SAP-Portfolio bereits eine solide Basis, um insbesondere die ökologischen Aspekte des Nachhaltigkeitsmanagements abzudecken und wertvolle Einblicke in den eigenen ökologischen Fußabdruck zu erhalten. Das umfasst beispielsweise die Themen CO2-Bilanz, Abfallmanagement, Materialverbrauch, Energie- und Wasserverbrauch sowie Umweltverschmutzung. Nachholbedarf gibt es noch mit Blick auf Software-Tools, welche die unternehmerische Aussagefähigkeit im Sinne des LkSG sicherstellen.

 

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Insgesamt tun Unternehmen gut daran, sich nicht nur mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen, weil es die gesetzlichen Bestimmungen erfordern. Ein glaubwürdiges Nachhaltigkeits-Management kann vielmehr den Unterschied im globalen Wettbewerb ausmachen. Für immer mehr Kunden ist Nachhaltigkeit ein relevanter Faktor, der in die Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen einfließt. Auch die eigenen Mitarbeiter erwarten von ihrem Arbeitgeber zunehmend einen sorgsamen Umgang mit den verfügbaren Ressourcen. Und im Wettbewerb um Fachkräfte trägt eine nachhaltige Unternehmensstrategie wesentlich zur Attraktivität als Arbeitgeber bei.

 

 

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