ERP-Systeme sind in vielen Unternehmen das zentrale Instrument, um die wichtigsten Geschäftsprozesse wirkungsvoll zu steuern. Dadurch, dass sich ihr Einsatz auf eine Vielzahl betrieblicher Aufgaben erstreckt, leistet die ERP-Software auch einen maßgeblichen Beitrag zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen.

 

Anwender geben die Note „Gut“

Die Marktanalysten der Trovarit AG untersuchen alle zwei Jahre die Zufriedenheit von Unternehmen mit ihren ERP-Systemen, da sie einen wichtigen Indikator für den Nutzen und die Wirtschaftlichkeit des ERP-Systems darstellt. In der diesjährigen Befragung „ERP in der Praxis 2020/2021“ zeigen sich die Anwender zufrieden mit ihrer ERP-Software und vergeben die Gesamtnote „Gut“. Optimierungspotenzial sehen die Befragten vor allem bei der mobilen Nutzung, der Dokumentation, bei Formularen und Auswertungen sowie bei der Release-Fähigkeit.

 

Erwartungen und Nutzen sind wichtige Faktoren

Es ist nachvollziehbar, dass die Zufriedenheit der Anwender in engem Zusammenhang mit ihren Erwartungen an das ERP-System steht und mit dem Nutzen, den ihnen die Software im Arbeitsalltag bringt. Zudem fragt die Studie nach künftigen Trends und Entwicklungen im ERP-Umfeld. So gehen die Anwender gehen davon, dass sich die zentrale Stellung, die ERP-Systeme im Daten- und Informationsfluss von Unternehmen ohnehin schon einnehmen, künftig noch stärker ausprägen wird.

 

Ferner haben die Unternehmen dezidierte Erwartungen an den Beitrag der ERP-Software zur Integration der Systemlandschaft und zur Automatisierung von Geschäftsprozessen. Die häufigsten Nennungen in Bezug auf den Nutzen von ERP-Systemen erreichen die Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen (59 %) sowie die schnelle und einfache Bereitstellung von Informationen (56 %). Während in kleineren Unternehmen eher die Aspekte Prozesseffizienz und Transparenz betont werden, stehen in größeren Unternehmen vor allem die Prozessautomatisierung und die Senkung der Prozesskosten im Fokus.

 

Dem Nutzen von ERP-Systemen stehen bestimmte Herausforderungen gegenüber. Zu den größten Problemfeldern gehören die Reaktionszeiten des Anbieter-Supports (16 %), die Kosten für den Betrieb (14 %), die Performance der ERP-Software (13 %) und der Aufwand für die Datenpflege (13 %). Immerhin ein Fünftel der Unternehmen gibt an, keinerlei Probleme im ERP-Betrieb zu haben.

 

Sicherheit und Compliance als dominierende Trends

Zu den aktuell wichtigsten Themen im ERP-Umfeld gehören die Daten- und Informationssicherheit (60 %) sowie das Erfüllen von rechtlichen Vorgaben und Compliance-Bestimmungen (51 %). Als weiteren Trend identifiziert die Studie die Echtzeitübertragung mobiler Daten (41 %). Die Anwender erhoffen sich, Zustands- und Steuerungsdaten im Rahmen der Auftragsabwicklung in Echtzeit verarbeiten zu können. Augmented und Virtual Reality, Robotic Process Automation sowie künstliche Intelligenz landen eher auf den hinteren Plätzen der Liste der relevanten Trends.

 

Durchschnittliches ERP-Alter geht leicht zurück

Die Studie untersuchte auch, wie lange die Unternehmen ihr ERP-System bereits im Einsatz haben. Das durchschnittliche Alter der ERP-Installationen ist im Vergleich zu 2018 leicht zurückgegangen. Waren die Systeme vor zwei Jahren durchschnittlich 11, 7 Jahre in Betrieb, liegt das Alter aktuell bei 11,3 Jahren. Das deutet darauf hin, dass die Unternehmen in den vergangenen Jahren verstärkt in ihre ERP-Systeme investiert haben.

 

Was die Release-Zyklen angeht, folgt die Mehrheit der Anwender den Vorgaben der ERP-Anbieter. Bei rund 50 % der ERP-Installationen liegt das Alter des genutzten Releases unter einem Jahr. Etwa 30 % der Installationen weisen einen Release-Stand von drei Jahren oder mehr auf.

 

Für die Studie „ERP in der Praxis 2020/2021“ wurden mehr als 2.000 Unternehmen in der DACH-Region befragt. Die Umfrage erstreckt sich auf nahezu alle Branchen und Unternehmensgrößen. Die Teilnehmer stammen vor allem aus der EDV, der Geschäftsführung, den operativen Bereichen sowie aus Finanzen und Controlling. Es handelt sich um die größte unabhängige Anwenderstudie zum ERP-Einsatz in Europa.

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