82 % der Unternehmen in Deutschland mit mehr als 20 Beschäftigten nutzen Rechenleistung aus der Cloud. Damit liegt der Wert des Corona-Jahres 2020 um 6 % höher als 2019. Diese Zahlen hat der Cloud-Monitor 2021 ermittelt, der auf einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von KPMG beruht. Lediglich 3 % der Unternehmen geben an, dass der Einsatz von Cloud-Lösungen für sie keine Option darstellt.


Mehr Private Cloud als Public Cloud

Die Studie definiert Cloud Computing als bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen – Software, Speicherplatz, Rechenleistung – über Datennetze. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Bezug der Leistungen über ein unternehmenseigenes Intranet (Private Cloud) oder das öffentliche Internet (Public Cloud) erfolgt. Während fast zwei Drittel der Unternehmen auf Anwendungen aus der Private Cloud setzen (2019: 58 %), haben 46 % Public-Cloud-Lösungen im Einsatz (2019: 38 %).

 

Für die Zukunft rechnen die Unternehmen mit einem weiteren Ausbau des Cloud Computings. Sie gehen davon aus, dass sie im Jahr 2025 rund die Hälfte ihrer Anwendungen (52 %) in der Cloud betreiben werden. Vor allem Großunternehmen ab 2.000 Beschäftigten treiben die Transformation voran und verfolgen das Ziel, bis 2025 fast drei Viertel aller Anwendungen aus der Cloud zu beziehen. Bei 31 % der Unternehmen und 52 % der Großunternehmen haben Cloud-Lösungen im Sinne einer Cloud-first-Strategie Vorrang gegenüber On-Premise-Anwendungen.

 

Geschäftskritischer Faktor

Cloud Computing wird als Faktor für den Geschäftserfolg immer entscheidender. 88 % betrachten den Cloud-Einsatz als wichtigen Beitrag für die Digitalisierung im Unternehmen insgesamt – eine Steigerung von 11 % gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus steht für knapp die Hälfte der Befragten fest, dass Cloud Computing maßgeblich dazu beiträgt, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Spätestens die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Cloud eine Kerntechnologie der Digitalisierung ist.

 

Kriterien für die Anbieterwahl

Geht es um die Auswahl eines Cloud-Dienstleisters, legen die Unternehmen vor allem Wert auf die Leistungsfähigkeit und Stabilität der Systeme (89 %) sowie auf die Sicherheit und Compliance des Anbieters (86 %). Für 75 % ist relevant, dass die Rechenzentren im Rechtsgebiet der Europäischen Union liegen. Bei der Frage nach den Anwendungen, die aus der Public Cloud bezogen werden, wurden Office- und Collaboration-Tools am häufigsten (41 %) genannt, gefolgt von ERP-Systemen (40 %), E-Commerce-Lösungen (38 %), CRM-Anwendungen (37 %) und HR-Software (28 %).

 

Rechtslage als möglicher Hemmschuh

Die Angst vor unberechtigtem Zugriff auf sensible Unternehmensdaten (75 %) ist der dominierende Grund dafür, dass Unternehmen auf den Einsatz von Public-Cloud-Lösungen verzichten. Unklarheiten hinsichtlich der Rechtslage spielen bei 67 % eine Rolle. 60 % der Unternehmen, die keine Public Cloud nutzen, führen rechtliche und regulatorische Bedingungen sowie die Befürchtung von Datenverlusten an. Fehlende Kostentransparenz und -planbarkeit beklagen 41 %.

 

Rechtliche Vorgaben können Unternehmen die Umsetzung von Public-Cloud-Szenarien erschweren. Im Cloud-Monitor 2021 berichten 53 % der Unternehmen, die Public-Cloud-Lösungen verwenden, davon, dass sie bei der Integration in die bestehende IT-Infrastruktur auf Schwierigkeiten hinsichtlich der Umsetzung ihrer Compliance-Anforderungen gestoßen sind.

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