Im Zuge der digitalen Transformation wächst bei Unternehmen die Bereitschaft, Cloud-ERP-Lösungen einzusetzen. Das geht aus einer Studie hervor, welche die Zeitschriften CIO und Computerwoche in Auftrag gegeben haben. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass 70 % der Unternehmen der Nutzung von Cloud-Computing-Angeboten eine hohe bis sehr hohe Priorität einräumen. 40 % der Befragten verwenden bereits ein natives Cloud-ERP-System als Software-as-a-Service-Modell. 45 % planen die Einführung eines Cloud-ERP-Systems bzw. den Aufbau einer hybriden ERP-Landschaft innerhalb der kommenden zwölf Monate oder zumindest mittelfristig.

 

Zahlreiche Vorteile nach dem erfolgreichen Umstieg

Bei den meisten Unternehmen, die bereits ein ERP-System aus der Cloud nutzen, gestaltete sich der Umstieg von der On-Premise-Lösung reibungslos. Fast 70 % werten ihre Migration als Erfolg. 97 % haben dafür die Unterstützung externer Spezialisten in Anspruch genommen. Dass 80 % der Unternehmen im Zuge der Einführung des Cloud-ERP-Systems auch Maßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität ergreifen, ist ein deutlicher Hinweis auf die große Bedeutung, die Daten in der digitalen Geschäftswelt als Wettbewerbsfaktor besitzen.

 

Was die Vorteile angeht, die sich aus der Nutzung einer Cloud-ERP-Lösung ergeben, wurde Prozessvereinheitlichung in einem integrierten IT-System mit zentraler Datenhaltung in der Cloud am häufigsten (27 %) genannt. Ein Viertel der Befragten schätzt in erster Linie die erzielte Steigerung der Produktivität. Weitere positive Faktoren sind die Zeitersparnis beim Suchen von Informationen, der geringere Aufwand für die Datenverwaltung und die bessere Kostenkontrolle (je 24 %).

 

Einfacher, schneller und preiswerter

Nicht von ungefähr verfolgen viele Unternehmen in den unsicheren Zeiten der Corona-Pandemie das vorrangige Ziel, mit der Einführung eines Cloud-ERP-Systems die Kosten für die IT-Infrastruktur und das Systemmanagement zu senken. Sie nutzen weitgehend vorinstallierte Lösungen, deren Pflege, Betrieb, Support und Weiterentwicklung in den Händen der Anbieter liegen. Folglich erweist sich die Implementierung eines ERP-Systems aus der Cloud als einfacher, schneller und preiswerter im Vergleich zur On-Premise-Variante. Für mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) ist dieser Aspekt sogar das Hauptargument für ein Cloud-ERP-System. Weitere Faktoren sind die Migration von Unternehmensprozessen in die Cloud (52 %) und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und interner Compliance-Regeln (40 %).

 

Was muss das Cloud-ERP-System mitbringen?

Bei der Auswahl des passenden ERP-Systems spielen nach Aussagen der Unternehmen mehrere Faktoren eine Rolle. Zu den wichtigsten gehören eine langfristige Verfügbarkeit und ein umfassender Funktionsumfang. Darüber hinaus ist die Anbindung an andere IT-Systeme wie ein CRM-System (49 %) oder ein Warenwirtschaftssystem (46 %) sowie die Integration von modernen Technologien, zum Beispiel künstliche Intelligenz (30 %) oder Robotic Process Automation (23 %), relevant. Angesichts der Dynamik der heutigen Geschäftswelt legen die Unternehmen auch großen Wert auf eine Nutzung des Cloud-ERP-Systems von mobilen Endgeräten aus.

 

Argumente gegen ERP aus der Cloud

Die Studie förderte auch kritische Stimmen zutage. 36 % der Befragten haben grundsätzliche Vorbehalte gegenüber der Nutzung von Cloud-Services. In Bezug auf ein ERP-System aus der Cloud beträgt der Anteil 14 %. Weitere Faktoren, die gegen ein Cloud-ERP-System sprechen, sind ein unzureichender oder fehlender Support des Anbieters und eine schlechte Usability der Applikation. Fehlendes Fachwissen ist für 29 % der Unternehmen ein Hindernis für die Einführung.

 

Insgesamt schätzt die Studie die Entwicklung und Akzeptanz von Cloud-ERP-Systemen positiv ein. Die Mehrheit der Unternehmen bevorzugt allerdings hybride Bereitstellungs- und Betriebsmodelle und verfolgt keine Cloud-only-Strategie. Ein typisches Szenario ist beispielsweise die flexible Erweiterung des stabilen ERP-Kerns durch native Cloud-ERP-Funktionen für den Vertrieb oder den Service.

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